Wie fast überall auf der Welt, ist auch in Portugal Wasser ein kostbares Gut. Umso mehr, je weiter es Richtung Süden geht. Der Alentejo und der Algarve erleben regelmäßig lange Trockenzeiten, sogar Dürreperioden. Im Sommer 2021 ist die Lage entspannter, die Wintermonate waren regenreich.
Wie Sie bestimmt auch, haben uns die Preise in Portugal interessiert, als wir uns auf die Suche nach einem Haus im Land gemacht haben. Für Lebensmittel und Benzin, Strom, Gas und eben auch Wasser. Wir haben zwei befreundete Paare gefragt, was Wasser in Portugal kostet. Die eine Antwort: „Vergesst es. Ein Kubikmeter Wasser kostet nichts in Portugal.“ Die andere: „Ja, da müsst Ihr aufpassen. Die Wasserkosten sind ein echter Faktor bei den Verbrauchskosten.“
Beides ist richtig. Wie das? Wenn Sie Ihr Haus in einer Gemeinde mit günstigen Wasserkosten kaufen, vielleicht nicht dauerhaft in Portugal wohnen und Wasser sparen, können Sie mit einer Größenordnung von zehn, fünfzehn Euro monatlich rechnen: Wir addieren die Grundgebühr für Wasser und Abwasser zu den Verbrauchskosten, die für die ersten sechs Kubikmeter unter 3 € liegen. Und mit 6.000 Litern im Monat für Toilette und Dusche, Küche, Wasch- und Spülmaschine, im Sommer ein paar Gießkannen für ein paar Pflanzen im Vorgarten kommen Sie schon weit.
Die Kosten steigen exponentiell
Die ersten 6 Kubikmeter sind mit ca. 0,30 € billig, die nächsten 3 schon ein bisschen teurer. Bis zum Verbrauch von 30 m³ verdoppeln sich die Preise, ab der fünften Stufe liegt der Kubikmeter dann schon bei fast 3 € und steigt – je nach Gemeinde – auf der höchsten Stufe auf 10,00 € oder noch höher. Achtung: Für die Wasserversorgung sind die Kommunen verantwortlich, die auch Preise und Preisstufen festlegen. Hier gibt es große Unterschiede von Conselho zu Conselho, den Kreisen in Portugal.
Ein Beispiel:
Wenn Sie also viel verbrauchen, steht am Ende des Monats eine stattliche Zahl auf Ihrer Abrechnung. Hier im Beispiel zahlen Sie in der 5.Stufe fast zehnmal so viel für einen Kubikmeter wie in der ersten.
Der Grund, warum unsere Freunde uns vor den hohen Wasserkosten gewarnt haben, war ihr Pool: Je nach Größe und Menge können gut und gerne ein paar hundert Euro zusammenkommen, wenn er neu gefüllt werden muss. Und in den heißen Sommermonaten braucht der regelmäßig frisches Wasser. Einen oder sogar mehr m³ tragen Wind und Sonne am Tag locker weg.
Die Lösung: Ein eigener Brunnen
Oder nehmen Sie ein anderes Beispiel: Sie wollen einen Obstgarten anlegen, Bäume pflanzen. Die kommen ohne Bewässerung nicht über den Sommer, schon gar nicht in den ersten Jahren. Dann sollten Sie darauf achten, dass Ihr Grundstück einen Poço oder einen Foro hat. Der Poço ist ein klassischer Brunnen, wenige Meter tief und bezieht sein Wasser aus der obersten Grundwasserschicht. Der Foro geht als Tiefbrunnen 60, 80, manchmal sogar 100 oder mehr Meter unter die Erde und pumpt das Wasser aus tiefen Schichten nach oben. Legen Sie Wert auf Autonomie und wollen auf Ihrem Grundstück unabhängig von der öffentlichen Wasserversorgung sein? Dafür gibt es Möglichkeiten. Sprechen Sie mich an.
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